Eine 2,5 Gigapixel-Pracht
er Astrofotograf Matt Harbison hat das wohl detailreichste Bild des Orion-Sternbildes aus mehr als 2500 Einzelbildern geschaffen.
Es ist eines der wohl schönsten und bekanntesten Sternbilder des Himmels. Orion, auch Himmelsjäger genannt, besteht aus vielen besonders hellen Sternen. Seine 3 'Gürtelsterne' in der Mitte stehen schön aufgereiht in einer Linie, die beiden 'Schultern' strahlen hell, ebenso seine 'Knie'. Unter dem Gürtel sind einige Sterne und neblige Sternhaufen so angeordnet, dass es aussieht, als hätte Orion an dieser Stelle ein Schwert. Am nächtlichen Winterhimmel ist Orion besonders gut von Mitteleuropa aus zu beobachten.
Diese Pracht der funkelnden Sterne faszinierte den Amerikaner Matt Harbison schon als Kind. „Ich beobachtete die vertraute Symmetrie des Orion“, erinnert sich Harbison. „Ich sah sie, als ich als Kind auf Campingreisen mit meinen Eltern und Großeltern unterwegs war. Ich suchte danach, als ich im Pfadfinderlager durch mein erstes kleines Teleskop blickte“, erzählt Harbison weiter.
Heute ist Matt Harbison Astrofotograf und hat sich einen Traum verwirklicht. Er hat das wohl detailreichste Bild des Orion von der Erde aus geschossen. Begonnen hat er im Jahr 2013. Fünf Jahre dauerte es, bis er die 2508 Bilder dafür aufgenommen hatte Und er investierte 500 Stunden in die Nachbearbeitung. Sogar eine eigene Kamera mit einem speziellen Sensor entwickelte er für das Projekt.
„Das Bild warf von Anfang an viele Probleme auf“, erinnert sich Harbison. „Jede Nacht musste ich unterschiedliche Himmelsbedingungen ausgleichen, meine Kamera wieder an der gleichen Sternposition ausrichten und punktgenau zu einer Position von nur wenigen tausend Pixeln im Norden, Süden, Osten oder Westen zurückkehren“, erklärt Harbison weiter. „Abgesehen von der Herausforderung der Software gab es auch ständig Hardware-Probleme und die schwierigen Wetterbedingungen in Ost-Tennessee. Sicher, es gibt einige gute Nächte, aber es gibt auch viele nicht so gute Nächte“, sagt er.
Nachdem alle Bilder aufgenommen waren, mussten diese zusammengefügt werden. Doch auch dieses Projekt verlief nicht reibungslos. „Ich begann 2015 auf einem Mac Pro mit 2 Xeon-Prozessoren und 64 GB RAM. Diese Maschine war einer der schnellsten Computer, aber irgendwann hatte ich die RAM-Grenze erreicht“, sagt Harbison. Danach sollte es noch fünf Jahre dauern, bis die Rechenleistung Harbisons Bedarf decken konnte. Erst 2020 war sein Computer, ein AMD-Threadripper mit 24 Kernen und 256 GB Speicher, stark genug, um alle Bilder einwandfrei zusammenzusetzen.
Jetzt ist das 2,5-Gigapixel-Bild der Orion-Konstellation fertig. Es ist ein monumentales Werk geworden. Harbison hat eines der detailliertesten Bilder der Orion-Konstellation erstellt, das jemals aufgezeichnet wurde.