Wundertüte voller Überraschungen
Katharina Bock: vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) ans Deutsche Museum. | © Foto: Susanna Fischerauer

Wundertüte voller Überraschungen

19. August 2020 | von Susanna Fischerauer

Seit ihrem ersten Besuch am PhotonLab hat sich bei Katharina Bock einiges getan! Drei Jahre lang unterstützt die 29-Jährige nun schon den Aufbau der Zweigstelle des Deutschen Museums in Nürnberg und studiert nebenbei Museumspädagogik. Hier erfahrt ihr mehr über ihren außergewöhnlichen Weg vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) ans Deutsche Museum und ihren Balanceakt zwischen Arbeit und Studium.

Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Katharina zum ersten Mal ans PhotonLab des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik kommt. Damals hat sie bei der Leiterin des Labors, Silke Stähler-Schöpf, ihre Zulassungsarbeit über den Versuch zum Stereoskopischen Sehen geschrieben. Beim Rückblick auf ihre Zeit im Schülerlabor kommt sie ins Schwärmen: „Als ich da war, habe ich sogar ein bisschen mit mir gehadert, ob ich nicht vielleicht doch nur Physik studieren hätte sollen!"

Dann kommt eins zum anderen: Zeitgleich zu ihrem Besuch lässt sich eine Mitarbeiterin des Deutschen Museums von Silkes Experimentierwerkstatt inspirieren und macht Katharina kurzerhand ein Jobangebot. Seither ist sie dem Museum treu geblieben. Die ersten Schritte dort macht sie als Workshopleitung in der Experimentierwerkstatt und bei einem Praktikum in der Bildungsabteilung. Im Anschluss bewirbt sie sich für das im Aufbau befindliche Zukunftsmuseum in Nürnberg. Im neuen Haus an der Pegnitz können die Besuchenden den Technologien der Zukunft in fünf spannenden Ausstellungsbereichen ein großes Stück näherkommen.

Besonders viel Spaß macht Katharina die Beteiligung am Projekt „QUANTisch für AnfängerInnen“, das in Kooperation mit dem PhotonLab und MCQST entsteht. Es wird nicht nur in der Nürnberger Zweigstelle und am MPQ in Garching, sondern auch an weiteren Standorten zu sehen sein. Das Projekt bricht die Komplexität der Quantentechnologien auf spielerische Art und Weise herunter. Im Zukunftsmuseum findet unter anderem ein Modell eines Quantencomputers Einzug in die neue Ausstellung, die Kommunikation und schnelle Datenübertragung visualisiert. Als Teil des Forschungsprojekts werden Freihandexperimente konzipiert und getestet. Besuchende können dabei herausfinden, ob der Quantencomputer der neue Supercomputer ist, was diesen so besonders macht und welche Eigenschaften das Qubit vom Bit unterscheiden.

Katharinas Begeisterung für die Naturwissenschaften war bereits im Lehramtsstudium immer größer geworden. Dabei hat sie sich für die Schwerpunkte Physik, Englisch und Deutsch als Zweitsprache entschieden. Ihre interdisziplinären Fachkompetenzen will sie außerdem dafür nutzen, Sprachbarrieren zu überwinden. So soll der Begeisterung für Naturwissenschaften nichts mehr im Wege stehen. „Ich bin großer Fan von Diversität - in den Wissenschaften, als auch im Museum.“ Im Rahmen der Laborgestaltung will sie Programme entwerfen, die gleichzeitig für verschiedene Schulformen geeignet sind. An oberster Stelle steht für die Studentin eine kritische Reflexion nach dem Museumsbesuch: „Wir versuchen das Wissen so greifbar zu machen, dass man eine Basis hat, um sich selbst ein Urteil bilden und mitdiskutieren zu können.“

Ihre berufliche Reise fühlt sich an wie eine Wundertüte voller Überraschungen. Denn auch sie selbst hatte diesen Werdegang so nicht erwartet. Für die quirlige 29-Jährige hat sich durch die Museumsarbeit eine völlig neue Perspektive eröffnet mit einem weiten Feld an wissenschaftlichen Fragestellungen, die sie noch erkunden will.

Wie Katharina das alles unter einen Hut bekommt? Während sie im Moment hauptsächlich in München arbeitet, finden ihre universitären Veranstaltungen an den Wochenenden in Leipzig statt. „Es sind Partys, die man früh verlässt und Samstage, die man in der Bibliothek verbringt“, verrät Katharina. Außerdem lassen sich die meisten praktischen Hausarbeiten mit den Ausstellungen und Themen des Deutschen Museums kombinieren. Eins steht jedenfalls fest: Katharinas positive Ausstrahlung und ihr Elan sind mehr als ansteckend und eine wahre Bereicherung für die heranwachsende Zweigstelle!

Museumsfans aufgepasst: Wer sich bis zur Eröffnung der Zweigstelle in Nürnberg schon einen kleinen Vorgeschmack holen will, kann aktuell beim „Science Summer“ auf der Münchner Museumsinsel tagsüber bei tollen Shows auf der Bühne im Innenhof mitexperimentieren. Weitere Infos und Neuigkeiten zum Zukunftsmuseum in Nürnberg findet ihr außerdem hier:

www.deutsches-museum.de/nuernberg