Troja für immer

Troja für immer

24. November 2016 | von Athanassios Kaliudis

Athanassios Kaliudis, Chefredakteur des Trumpf-Firmenmagazins, entwirft in seinem Gastbeitrag ein spannendes Szenario, wie uns der Laser beinahe unsterblich machen könnte.

Den Traum vom ewigen Leben träumen wir Menschen seit langer Zeit. Schon Achilleus und Hektor, die Helden der homerischen Ilias und des Trojanischen Kriegs, beneideten die Götter um ihre Unsterblichkeit. Warum wir das wissen? Weil über die Jahrhunderte irgendjemand diese Texte und Informationen immer wieder aufs Neue auf einem Medium gespeichert hat — auf Papyrus, Pergament oder Papier. Und heute gibt es digitale Kopien der Ilias auf CD, DVD und Festplatte. Damit ist dieses Wissen erst einmal sicher. Doch wie lange? Die deutsche Punkband „Die Toten Hosen“ dichtete 1996: „Nichts bleibt für die Ewigkeit“. Freilich meinten Sänger Campino und Co. damit nicht irgendwelche Daten und Texte, sie sinnierten eher über die Vergänglichkeit des Seins — aber es stimmt trotzdem: Unsere heute gängigen Datenspeicher sind nicht besonders robust und haben eine kurze Lebensdauer. Sie bleiben nicht für die Ewigkeit. Und wenn die Erde eines Tages nicht mehr existiert, existiert auch keine Erinnerung mehr an unsere Welt. Alles, was wir geschaffen haben — Epen, Punkmusik, Kolumnen — wird in den Weiten des Universums als Sternenstaub in Vergessenheit geraten. Es sei denn … Superman! Superman?

Als Superman in seiner Festung der Einsamkeit steht, hält er die Lösung unseres Ewigkeitskomplexes in den Händen: einen durchsichtigen Kristall. In diesem ist das gesamte Wissen der zerstörten Zivilisation seines Heimatplaneten Krypton gespeichert. Natürlich war es ein Kristall: Er ist rein, wertvoll, mystisch und von einer Aura der Ewigkeit umgeben. Nicht umsonst taucht er in unzähligen Science- und Non-Fiction-Geschichten auf. Und siehe da: Kristalle sind tatsächlich das Speichermedium der Zukunft ! Ultrakurzgepulste Laser bringen riesige optische Datenmengen dicht gepackt direkt in kleine Kristallscheiben ein. Sie halten extreme Temperaturen aus und sind voraussichtlich noch in 13,8 Milliarden (!) Jahren ohne Verlust auslesbar.

Achilleus kann also beruhigt sein: Seinen Sieg über Hektor, den trojanischen Prinzen, werden wir vermutlich auch Jahrhunderte nach dem Untergang der Erde unseren Nachkommen erzählen können, wenn wir auf irgendeinem Alternativplaneten leben. Und am Ende müssen sich wohl auch die Toten Hosen eingestehen: Es bleibt doch was für die Ewigkeit. Laser sei Dank.

Das weiße Album, Herr der Ringe oder Breaking Bad: Welche Daten würden Sie gerne in alle Ewigkeit sichern? Schreiben Sie mir eine E-Mail: athanassios.kaliudis@de.trumpf.com

 

Und so funktioniert der Datenkristall: www.laser-community.com/de/12983.