Spektakel für Astrofans
er Komet Neowise stattet unserer Erde in den nächsten zwei Wochen einen Besuch ab. Ein solches Gastspiel wird es erst wieder in 7000 Jahren geben.
Alle Astronomie-Enthusiasten aufgepasst! In diesen Tagen tut sich Außergewöhnliches am Nachthimmel. Der Komet Neowise kommt der Erde so nahe, dass er mit bloßem Auge erkennbar ist. Diese Begegnung findet nur alle 7000 Jahre statt. Schon jetzt ist Neowise am Nachthimmel gut erkennbar, am besten gegen 3 Uhr morgens am nordnordöstlichen Sternenhimmel. Am 23. Juli wird er der Erde am nächsten sein. Dann beträgt die Entfernung zum Blauen Planeten nur noch 103 Millionen Kilometer.
Kometen, wie Neowise sind Überbleibsel aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems vor knapp fünf Milliarden Jahren. Sie sind ein Mix aus Gestein, Staub und gefrorenem Gas. Astronomen nennen sie deshalb auch etwas flapsig „schmutzige Schneebälle“. Wenn sich der Komet unserem Blauen Planeten nähert, verdampfen die Gase und bilden den markanten Schweif. Der Schweif ist immer von der Sonne weggerichtet. Fliegt der der Komet wieder von der Sonne weg, schiebt er seinen Schweif vor sich her.
Es ist noch gar nicht lange her, da war der Komet Neowise völlig unbekannt. Entdeckt wurde er nämlich erst im März dieses Jahres vom Weltraumteleskop WISE der NASA. Anfang Juli schoss der Schweifstern mit knapp 280.000 Stundenkilometern um die Sonne. In einigen tausend Jahren wird der Komet wieder 100 Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt sein. Dann hat er so viel Energie verloren, dass er nur noch so schnell wie ein Auto auf der Landstraße sein wird, haben Astronomen berechnet.
Wer also Neowise beobachten möchte, der sollte in den nächsten Tagen seinen Blick in den nördlichen Abendhimmel richten. Mit dem bloßen Auge sieht man einen mittelhellen, unscharfen Stern, der nach oben eine fahle Schleppe hinter sich herzieht und deren Länge in etwa dem Durchmesser des Vollmonds entspricht. Mit Fernglas wird dieser Schweif erheblich deutlicher. Der Kometenkern glänzt goldfarben tief am Horizont. In den Morgenstunden verschmilzt der Schweif mit der aufziehenden Dämmerung.
Wer den Kometen fotografieren will, der kann mit verschieden langen Belichtungszeiten experimentieren. Aber selbst mit einem Smartphone hat man eine Chance auf ein ansprechendes Bild. In den nächsten zwei Wochen wird Neowise vor allem abends zu sehen sein. Seine Leuchtkraft lässt dabei aber allmählich nach, bis er dann in den dunklen Weiten des Universums verschwinden wird.