Sicher für fünf Milliarden Jahre
Das Wissen der Menschheit mit Licht in Glas gebrannt
in Team der Universität Southampton hat ein System entwickelt mit dem Daten bis zu fünf Milliarden Jahren gespeichert werden könnten.
Gerade einmal ein Speichermedium hat bewiesen, dass es mehr als 5.000 Jahre Daten sicher aufbewahrt. Und das ist Ton. Auf Tontafeln schrieben die Menschen in Keilschrift schon vor mehr als 5.000 Jahren auf was sich in ihrem Leben abspielte. Das Wissen, das wir über die Geschichte der Menschheit haben, ziehen wir größtenteils aus Aufzeichnungen, die unsere Vorfahren über Jahrtausende in allen erdenklichen Formen angelegt haben. CD-ROMs oder Festplatten dagegen halten bestenfalls ein paar Jahrzehnte.
Doch welches Medium wird auch die nächsten Jahrtausende überstehen? Welcher Datenspeicher könnte Naturkatastrophen trotzen oder einfach nur in einem dunklen, kalten Archiv, vielleicht tief unter der Erde, das Wissen der Menschheit konservieren?
An einer Lösung des Problems arbeiten Physiker des Optoelecronics Reserach Centre (ORC) der Uni Southampton. Sie haben jetzt ein Speichersystem perfektioniert, von dem sie glauben, dass es Daten für die nächsten fünf Milliarden Jahre konservieren könnte. Als Schreibutensil dient dabei ein Kurzpulslaser und als »Buch« ein Glaskristall.
Mit dem Kurzpulslaser brannten die Forscher Mikrometer kleine Datenpunkte in den Quarzkristall von der Größe einer Zwei-Euro-Münze. Die Kombination von Punktgröße und Anordnung im Raum ergaben einen fünfdimensionalen Speicher. So haben dort 360 Terabyte Platz, die auch Temperaturen von 1.000 Grad Celsius standhalten.
Wer die Daten auslesen möchte, der braucht allerdings etwas Technik. Die Nanostrukturen mit den Informationen, die der Kurzpulslaser in das Glas gebrannt hat, verändern den Weg, den das Licht durch den Quarzkristall nimmt. Diese veränderte Polarisation kann dann mit einem Mikroskop und einem Polfilter ausgelesen werden.
»Es ist faszinierend zu wissen, dass wir eine Technologie geschaffen haben Dokumente und Informationen für künftige Generationen zu bewahren«, sagt Prof. Peter Kazansky. »Alles was wir gelernt haben, wird nicht verloren gehen.«